Geomorphologie

Ingressionsküste

Senkungsküste, die durch das Eindringen des Meeres infolge von Krustenbewegungen entsteht. Geprägt sind diese Küsten durch ein subaerisch (an der freien Luft) geschaffenes Relief, das bisher wenig Umformung durch litorale Prozesse erfahren hat, da der während der letzten Eiszeit um mehr als 100 m abgesunkene Meeresspiegel erst vor etwa 6000 Jahren sein heutiges Niveau erreichte. Nach der geomorphologischen Ausprägung der überfluteten Landform (z.B. glazial oder fluvial geformtes Relief), entstanden unterschiedliche Typen der Ingressionsküste (z.B.

Fjord

Durch postglazialen Meeresspiegelanstieg überflutetes, glazial geformtes und meist stark übertieftes Trogtal mit steil abfallenden Flanken. Die Verbindung zum Meer ist häufig durch eine untermeerische Schwelle eingeengt, die meist aus einem Felsriegel besteht und mit Material einer Moräne bedeckt sein kann. Fjordküsten finden sich v.a. in jungvereisten Gebieten in Norwegen, Kanada, Island und Südneuseeland.

Reptation

Äolischer Prozess, der die rollende und kriechende Bewegung (surface creep) von Sandkörnern auf der Bodenoberfläche durch wiederholten Aufprall saltierender Sandkörner (Saltation) beschreibt. Auf diese Weise transportiert werden können Sandkörner bis zu einer Größe von 2-4 mm.

Ästuar

Trichtermündung, trichterartig erweiterte Flussmündung an einer Gezeitenküste mit starkem Tidenhub (Gezeiten). Durch den permanenten Wasserdurchfluss durch die wechselnden Gezeitenströmungen, werden Ästuare im Gegensatz zum Delta von Sedimenten weitgehend freigehalten. Sie zeichnen sich meist durch tiefe Erosionsrinnen aus. Durch den Austausch von Süßwasser und Salzwasser infolge der Gezeitenströmung sind Ästuare bioökologische Grenzlebensräume.

Haff

(auch Lagune) Vom offenen Meer durch eine Nehrung abgeschnürte Bucht. Der Wasseraustauch mit dem Meer findet noch statt, dennoch kommt es durch einmündende Flüsse allmählich zur Aussüßung des Haffes.

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