Biogeographie

ökologischer Zeigerwert

Zahlenwerte zur Charakterisierung eines Pflanzenstandorts im Hinblick auf verschiedene ökologische Faktoren. Nach ELLENBERG ist „Der einfachste Weg, das ökologische Verhalten aller Partner eines Pflanzenbestandes zur Standortsindikation zu nutzen, [...] die Berechnung von durchschnittlichen Faktorenzahlen [...]“. Es gibt insgesamt sieben verschiedene Zeigerwerte. Diese werden mit Buchstaben codiert und erhalten einen Wert von 1-9. Die Zahl 1 steht dabei für sehr niedrig, die Zahl 9 entsprechend für sehr hoch. Die einzelnen Zeigerwert sind nach ELLENBERG:

ökologische Stickstoffzahl

Ökologischer Zeigerwert, der anhand der vorherrschenden Pflanzendecke die Stickstoffversorgung der Pflanze durch das an einem Standort herrschende Bodennährstoffangebot aufzeigt. Im Gegensatz zu chemischen Bodenuntersuchungen wird der Stickstoffgehalt nicht direkt gemessen, sondern durch Beobachtung bestimmt. Tabellen mit „Zeigerzahlen“ der einzelnen Arten werden hierbei herangezogen. Die Stickstoffzahl ist ein geeignetes Mittel, um für große Flächen in relativ kurzer Zeit Aussagen zur Stickstoffversorgung zu machen.

nach: ELLENBERG (1996)

ökologische Wertigkeit

Gradmesser zur Bewertung der Eignung einer Fläche, vor allem als Futterlieferant. Verschiedene Faktoren gehen in die Berechnung ein, u.a. auch der Gehalt und die räumliche Verteilung an Nährstoffen im Boden. Standorte mit ausgeglichenem Nährstoffhaushalt (durchweg gutes Nährstoffangebot, gleichmäßige räumliche Verteilung der Nährstoffe) gelten als ökologisch hochwertig. Geringe Wertigkeiten besitzen z.B. ausgehagerte oder stark eutrophierte Standorte.

Population

„Eine lokale oder regionale Gruppe einer Art, die in einem Fortpflanzungszusammenhang steht“.

Aus: WAGENITZ, G. (2003): Wörterbuch der Botanik. Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang. 2., erw. Aufl. Heidelberg/Berlin.

Waldgrenze

Der Übergang geschlossener Bestände des Waldes in Richtung der Baumgrenze, bestimmt vom Minimumangebot abiotischer Faktoren. Alpine, polare und kontinentale Waldgrenze sind heute überwiegend durch Übernutzungen des Waldes anthropogen verändert. Die natürliche, polare und alpine Waldgrenze sind Wärmemangelgrenzen. Waldgrenzen in semiariden und semihumiden Landschaften sind überwiegend Trockengrenzen und zwar sowohl gegen eine benachbarte, aride Klimazone, als auch an feuchten, bewaldeten Höhenstufen gegen trockene Tieflandstufen.

Pages