Hydrologie

Gezeiten

(Tiden), periodische Bewegungen des Meeres, in etwa 12,5 stündigem Rhythmus. Der Wasseranstieg heißt Flut, die Absenkung Ebbe, der Unterschied des Wasserstandes beträgt 2-5 m. Die gezeitenerzeugenden Kräfte sind durch das Zusammenwirken der Anziehungskräfte von Erde, Mond und Sonne und den mit der Bewegung der Himmelskörper verbundenen Fliehkräften bestimmt. Weitere Einflussfaktoren sind die Land-, Meerverteilung, die Küstenform und der Wind. Gezeiten beeinflussen ebenfalls den Erdkörper und die Atmosphäre.

Küstenklassifikation

Einteilung der Küstentypen nach den küstenformenden Faktoren: Gezeitenwirkung, Brandung, Küstenströmung, Meeresspiegelschwankungen, tektonische Landbewegungen etc.. Die bedeutendste Klassifikation hat Valentin (1952) aufgestellt. Sie ist auf alle Küsten der Erde übertragbar.

Küste

Meist schmaler Grenzsaum zwischen Festland und Meer. Die Küste hat keine scharfen Begrenzungen. Sie erstreckt sich vom Beginn der brandungsbeeinflussten Schorre so weit, wie der hydrodynamische Einfluss des Meeres heute und in der quartären Vergangenheit in das Festland reicht. Küsten unterliegen ständiger Veränderung durch Brandung, Gezeitenströme, Meeresströmungen, Sedimentation der in das Meer einmündenden Flüsse und der relativen und eustatischen Meeresspiegelschwankungen.

Bodden

Vom Meer überflutete, quartäre Hohlform an der Küste mit starker Ufergliederung, geringer Wassertiefe und einer schmalen Verbindungsöffnung zum Meer (Boddenküste).

Boddenküste

Küste im Bereich einer postglazial überfluteten Grundmoränenlandschaft, gegliedert in Küstenvorsprünge und seichte Meeresbuchten mit unregelmäßigem Umriss. Eine charakteristische Boddenküste findet sich an Teilen der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Hier sind die Bodden mit runden bis ovalen Umrissen, zumeist von West nach Ost zu Boddenketten aneinandergereiht und über mehr oder weniger breite Meeresarme - häufig als Strom oder Sund bezeichnet - mit der offenen See verbunden.

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