Geoinformatik / GIS

Geodätische Projektion

Geodätische Abbildungen sind die Grundlage für Karten mit Maßstäben M 1:500000 und größer (vgl. Hake et al. 1994, S. 44). Im Vergleich zu geographischen Netzen sind in geodätische Netzmaschen stets quadratisch. Die Kartennetzentwürfe zeichnen sich in der Regel durch geringe Verzerrungen aus, weshalb nur jeweils begrenzte Ausschnitte der Erdoberfläche abbildbar sind. Geodätischen Kartennetzentwürfen liegen komplizierte Berechnungen zugrunde, es handelt sich bei Ihnen nicht um echte Projektionen im engeren Sinne.

Konforme Mercator-Projektion

Die konforme (winkeltreue) Mercator-Projektion wurde in Europa zuerst von Etzlaub (1511) und Mercator (1569) beschrieben und angewendet (Maling 1992, S. 432). 
Sie entsteht durch Verwendung eines normalständigen Berührungszylinders (bei längentreuem Äquator) oder eines Schnittzylinders (mit zwei längentreuen Breitenkreisen als Ergebnis). Die Abbildungsgleichungen werden von Maling (1992, S. 432) wie folgt angegeben: 

y = ln(tan(pi/4 + phi/2)) 

Plate Carree-Projektion

Die Plate Carrée-Projektion ist eine normalständige, mittabstandstreue zylindrische Abbildung, bei der entweder der Äquator (bei Verwendung eines Berührungszylinder, dessen Zylinderradius r dem Erdradius R entspricht) oder zwei Parallelkreise (bei Verwendung eines Schnittzylinders) längentreu abgebildet werden.

Geographische Projektion

Geographische Projektionen sind kartographische Abbildungen im engeren Sinne, überwiegend verwendet für kleinmaßstäbliche Abbildungen mit M 1:500000 und kleiner (Hake et al. 1994, S. 43). 
Die Abbildungen beziehen sich auf geographische Koordinaten. 
Als Referenzfläche wird oft eine Kugelgestalt oder ein global angepasstes, mittleres Erdellipsoid verwendet. 

Projektion

Abbildung von Netzlinien und Punkten eines Koordinatensystems von der exakt definierten Oberfläche eines Weltkörpers in die Ebene (nach Hake et al. 1994 S. 42). Bei der Projektion 
werden dreidimensionale Koordinaten in ebene Koordinaten mit Hilfe von Abbildungsgleichungen überführt. Die verwendeten Abbildungsgleichungen bestimmen maßgeblich die Eigenschaften der resultierenden Projektion. Die Verebnung dreidimensionaler Punkte kann durch unterschiedliche Methoden erfolgen (Projektion nach Helmert, Projektion nach Pizetti, vgl. Heck 2003, S. 10f.).

Pages