Wilson Zyklus

Die nach dem Geophysiker Tuzo Wilson benannte Hypothese, die von einer zyklischen Abfolge des Entstehens und Vergehens von Ozeanen ausgeht. Ein Ozean entwickelt sich demnach aus einer kontinentalen Riftzone (z.B. ostafrikanisches Rift), öffnet sich unter erster Anlage ozeanischer Kruste (z.B. Rotes Meer) schließlich zu einem Ozean, der von passiven Kontinentalrändern gesäumt wird (z.B. Atlantik), geht über in einen Ozean mit randlichen Subduktionszonen und aktiven Kontinentalrändern (z.B. Pazifik) und verschwindet schließlich durch Kollision seiner Ränder (z.B. Mittelmeer, Himalaya) mit der Vereinigung aller Kontinente zu einem Großkontinent (Pangäa). Dadurch kommen Subduktion und Ozeanbodenspreizung zum Erliegen. Es kann keine Wärme mehr abgeführt werden und es entwickelt sich ein Wärmestau unter der isolierenden kontinentalen Kruste der Pangäa. Wärmedome unter dem Großkontinent und ihre, infolge Auskühlung, einsinkenden ozeanischen Randbereiche üben Kräfte aus, die wiederum ein Aufbrechen des Superkontinents und Auseinanderdriften der neu entstehenden Kontinente bewirken und damit einen weiteren Zyklus einleiten. Man geht davon aus, dass ein Wilson-Zyklus 300-500 Mio. Jahre dauert.

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ja