Holozän
Das Holozän (Postglazial, Nacheiszeit) ist der von H. Gervais 1867 benannte, jüngere Abschnitt (Epoche) des Quartärs. Das Holozän umfasst die nacheiszeitliche Warmzeit. Es ist gekennzeichnet durch die Wiedererwärmung des Klimas seit dem Ende der letzten Eiszeit mit der entsprechenden Entwicklung der Vegetation und durch marine Transgressionen im Nord- und Ostseegebiet. Das Holozän ist die Zeit der Entwicklung der Menschheit vom Jungpaläolithikum bis in die Gegenwart.
Die Untergliederung des Holozän erfolgt im wesentlichen aufgrund der Vegetationsentwicklung:
- Präboreal (10.000-9000 Jahre v.h.): schnelle Wiederbewaldung mit Betula (Birke) und Pinus (Kiefer).
- Boreal (9000-8000 Jahre v.h.): weitere Erwärmung, Corylus (Haselnuss) breitet sich aus. Viscum (Mistel), Hedera (Efeu) und Ilex (Stechpalme) sind schon vorhanden.
- Atlantikum (8000-5000 Jahre v.h.): Klimaoptimum des Holozäns. In Norddeutschland lagen die Sommertemperaturen 2-3°C höher als heute; Eichenmischwald mit Alnus (Erle), Ulmus (Ulme) Quercus (Eiche) Tilia (Linde), später auch Fraximus (Esche), z.T. Fagus (Buche) breitet sich aus.
- Subboreal (5000-2500 Jahre v.h.): verstärkter Ackerbau mit Ackerunkräutern (z.B. Plantago = Wegerich) sowie Fagus (Buche) und Carpinus (Hainbuche) verbreiten sich.
- Subatlantikum (2500 Jahre v.h. bis heute): Das Klima wird feuchter und kühler. Fagus breitet sich weiter aus, menschliche Eingriffe in die Vegetation sind klar erkennbar. Im 16.-19. Jh. n.Chr. kam es zur Abkühlung von bis zu 1,5°C gegenüber heute und zum Vorstoß der Gletscher. Diese Zeitspanne wird mit dem Begriff Kleine Eiszeit belegt.
ueberarbeitet?:
ja
siehe auch intern: