Geoinformatik / GIS
Reliefanalyse: Einzugsgebietsberechnung (engl.: catchment area)
Die Wasserscheide markiert die Grenze eines Einzugsgebietes - den Bereich, innerhalb dessen Wasser zu einem exakt definierten Punkt (Gebietsauslass) fließt.
Überträgt man dies auf ein Gitter-DGM, wird die Fläche des Einzugsgebietes einer bestimmten Zelle von den Zellen gebildet, die in diese entwässern. Bei der digitalen Berechnung des Einzugsgebietes wird daher zunächst ein Fließrichtungs-Algorithmus auf das DGM angewendet und dann ausgehend vom Gebietsauslass alle Zellen zusammengeführt, die mit der als Gebietsauslass definierten Zelle über den Fluss zusammenhängen.
Reliefanalyse: Fließrichtung (engl.: flow direction)
Die Fluss- bzw. Fließrichtung bezeichnet die Richtung, in der sich, von einer Zelle eines DGM ausgehend, ein Fluss ausbreiten würde. Der Fluss geht immer in Richtung der nächsten unterhalb gelegenen Zellen mit dem größten Gefälle. Das Gefälle ist der Quotient von Höhendifferenz und Distanz.
Bei der Berechnung der Fließrichtung wird zwischen Algorithmen unterschieden, die für jede Zelle höchstens einen Fluss zu einer anderen Zelle erlauben (single-neighbour flow algorithms) und Algorithmen, die Flüsse in mehrere andere Zellen zulassen (multiple-neighbour flow algorithms).
Reliefanalyse: Neigung (engl.: slope)
Die Hangneigung bezeichnet den Winkel zwischen der Horizontalebene und dem jeweiligen Bezugspunkt (Rasterpunkt) und wird entweder in Grad (0-90) oder in Prozent angegeben. Sie ergibt sich aus der Höhendifferenz zwischen zwei Punkten (Thürkow, 2002, S.44).
Dieser Parameter ist sowohl in der Hydrologie als auch der Geomorphologie von großer Bedeutung, da die Hangneigung nicht nur einen großen Einfluss auf die Abflussrate, sondern auch auf das Erosionspotential, die Bodenbildung und viele weitere Prozesse hat (Gallant & Wilson, 2000, S.53 f).
Literatur:
Reliefanalyse: Senken (engl.: sinks)
Soll ein DGM zur hydrologischen Modellierung genutzt werden, müssen zuvor die Bodensenken entfernt werden. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um „falsche“ Senken handelt (Ursachen: Messfehler, geringe Auflösung des DGM, Rundungen) oder die Senken den tatsächlichen Gegebenheiten des Geländes entsprechen. Da die betroffenen Zellen eines DGM (im Rahmen der Berechnungen) keine Fließrichtung besitzen und somit (anders als in der Natur) Barrieren für die Flüsse darstellen, würden diese die Ergebnisse verfälschen.