Dolomitisierung

Bezeichnet den Prozess, bei dem primärer Calcit oder Aragonit durch sekundären Dolomit ersetzt wird. Die Dolomitisierung kann zum einen durch Austausch von Ca-Ionen durch Mg-Ionen bei gleichzeitiger Zufuhr von Mg2+ und Abfuhr von Ca2+ erfolgen, entsprechend der Reaktion:

Mg2+ + 2(CaCO3) --> CaMg(CO3)2 + Ca2+.

Zum anderen kann auch allein eine Zufuhr von Mg2+ und CO32- durch dolomitisierende Fluide gemäß der Reaktion:

CaCO3 + Mg2+ + CO32- --> CaMg(CO3)2 erfolgen.

Die Dolomitisierung kann während der Sedimentation (synsedimentär) und während der Diagenese (frühdiagenetisch und spätdiagenetisch) erfolgen. Für die Dolomitisierung gibt es verschiedene Erklärungsansätze:

  • Nach dem Sabkha-Modell entstehen solche Wässer durch intensive Evaporation (Verdunstung) von Meerwasser in Salzpfannen unter gleichzeitiger Fällung von Calciumcarbonat.
  • Das Mischungsmodell versucht den Verdünnungseffekt von Meerwasser (hohes Mg-Ca-Verhältnis) durch süße Grundwässer (Mg-Ca-Verhältnis bleibt bei sinkender Salinität erhalten) verantworlich zu machen. Die Beobachtung, dass der Anteil dolomitischer Gesteine mit zunehmendem Gesteinsalter wächst, legt die Annahme nahe, dass bei der Dolomitisierung ein Alterungsprozess calcitischer Gesteine zu Dolomit vorliegt.
  • In jüngerer Zeit wird demgegenüber zunehmend eine mikrobielle Entstehung von Dolomiten im Zuge der Degradation von organischem Material während der Frühdiagenese diskutiert.

Vorgeschlagene Modelle zur Dolomitisierung. (a) Coorong-Lagunen-Typ, (b) Sabkha-Modell, (c) Laugenrückflussmodell

Quelle: ©Lexikon der Geowissenschaften 2001

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