Natürlich.Schierke: Meinung 1
Carmen de Jong, Expertin für Skitourismus, sagt:
„Es ist ein Alptraum für uns Wissenschaftler, dass hier im Harz ein alpines Winterangebot erzwungen werden soll."
Sie warnt angesichts des Klimawandels vor den ökologischen wie ökonomischen Folgen der ständig wachsenden Kunstschneeproduktion (Wasserverbrauch für Schierkes geplante Piste: ca. 4 Mio. l pro Saison, Stromverbrauch: 13.000 – 27.000 KWh pro Hektar Beschneiung). Der Harz weise im Winter Temperaturen von 7 Grad über dem Mittel der Alpen auf, dazu die geringe Gebirgshöhe und relativ hohe Luftfeuchte, das stelle besondere klimatische Herausforderungen an die Kunstschneeproduktion dar. Ihrer Einschätzung nach koste der Unterhalt des erweiterten Wurmberg-Skigebietes pro Saison rund eine Million Euro. Ob dieser Aufwand allein über Skipass-Verkäufe refinanziert werden könne – bei weiter steigenden Strom- und Wasserkosten – sei mehr als fraglich. Genauso gibt Carmen de Jong zu bedenken, dass der Klimawandel unmittelbare Auswirkungen auf das Minimum an sogenannten Schneetagen habe. 120, mindestens aber 100 Tage müsse das alpine Wintersportangebot nutzbar sein, um es wirtschaftlich betreiben zu können.