Waldweide

Vor der räumlichen Trennung von Wald und Weide vorherrschende Form der Weidewirtschaft. Das Vieh wurde zum Fressen in den Wald getrieben. Hier suchte es Gräser und Kräuter, die meist auf Lichtungen wuchsen. Vor allem die Laubwälder, deren Kronendach lichtdurchlässiger als das des Nadelwalds ist, besitzen einen hohen Anteil an Unterwuchs. Ebenso wurde der Jungwuchs der Bäume befressen. Durch das Fressen der jungen Triebe wurde aber die natürliche Verjüngung des Waldes verhindert. Lücken durch absterbende Bäume konnten nicht mehr geschlossen werden. Hierdurch gelangte mehr Licht zum Waldboden. Dies bedeutete verstärktes Wachstum der begehrten Futtergräser und damit verstärkte Weidewirtschaft. Oft halfen die Bauern nach, in dem sie durch Schlagen von Gestrüpp und Unterholz Freiflächen präparierten. Die Konkurrenz der Arten wurde zu Gunsten der lichtliebenden Gräser und Sträucher verschoben, der Wald wurde zurückgedrängt. Parkähnliche, beweidete Landschaften waren das Endstadium dieser Entwicklung. Die Waldweide wurde in Baden mit der Einführung des „Badischen Forstgesetzes“ im Jahre 1833 endgültig verboten.

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