Maßstabsbestimmung
Maßstabsbestimmung, E scale determination,
die Feststellung des Verkleinerungsverhältnisses auf Karten ohne ausreichende oder fehlende Maßstabsangabe, insbesondere auf historischen Karten. Ist auf einer Karte ein graphischer Maßstab in Form einer Maßstabsleiste (oft in Meilenmaß) vorhanden, kann das Verkleinerungsverhältnis bestimmt werden, indem die abgebildete Strecke mit der angeschriebenen Naturstrecke, die dieser entspricht, in Beziehung gesetzt wird. Fehlt ein solcher Meilenmaßstab, kann der Abstand der Breitenkreise zur Grundlage genommen werden, indem 1° zu 111 km gerechnet und dann analog verfahren wird (Kartometer). Nur bei sehr kleinmaßstäbigen Darstellungen ist dabei der benutzte Kartennetzentwurf zu berücksichtigen. Fehlen auch Gradnetz und Gradleisten an der Randlinie, so kann bei mittel- und großmaßstäbigen Karten der Maßstab über Vergleichsstrecken ermittelt werden, indem zwischen eindeutig zu identifizierenden Örtlichkeiten (Ortslagen, Flussmündungen) die Strecken auf einer Karte mit Maßstabsangabe und auf der zu untersuchenden Karte gemessen und als Summe in Beziehung zueinander gesetzt werden, wodurch Verzerrungen weitgehend gemittelt werden. Eine tiefgründige Ermittlung der Darstellungsfehler lässt sich erreichen, indem für die identifizierten Punkte Koordinaten bestimmt und deren zufällige und systematische Abweichungen mittels Rechenprogrammen ermittelt werden (Längenbestimmung in Karten).
Quelle und ausführliche Informationen: BOLLMANN ET.AL. (2002):Lexikon der Kartographie und Geomatik. - SPEKTRUM AKADEMISCHER VERLAG. ISBN: 382741136X