Darstellungsgegenstand
konkretes oder abstraktes Objekt der Realität mit georäumlichem Bezug, das durch Geodaten beschrieben ist und in einer Karte oder anderen kartographischen Darstellungsformen abgebildet wird.
Nach Hake und Grünreich werden die Darstellungsgegenstände eingeteilt in:
1. Gegenstände i. e. S. konkrete, unbelebte und belebte Gebilde der Umwelt auch Geo-Objekte genannt; Erscheinungen bzw. Phänomene, z. B. Fluss, Haus, geologischer Aufschluss, Pflanzenvorkommen und
2. Sachverhalte - auch Geo-Sachverhalte genannt. Diese beschreiben mehr abstrakt die Merkmale eines Objekts oder seine Beziehung zu anderen Objekten. Sachverhalte von Objekten selbst sind deren Eigenschaften (z. B. Temperatur eines Gewässers, Merkmale eines Bodentyps). Das Verhalten zu anderen Objekten wird entweder durch eine einfache Relation charakterisiert (z. B. Flussdichte als Relation zwischen der Länge aller Wasserläufe eines Einzugsgebiets zu dessen Fläche) oder durch raumzeitliche Veränderungen (z. B. Wasserstände).
Aus räumlicher Sicht sind Diskreta und Kontinua zu unterscheiden, aus zeitlicher (temporaler) Sicht statische und dynamische Darstellungsgegenstände. Die sachlichen Eigenschaften können qualitativ und quantitativ sein. Sie werden im Einzelnen durch das Skalierungsniveau der entsprechenden Geodaten beschrieben.
Literatur:
[1] HAKE, G. und GRÜNREICH, D. (1994): Kartographie. Berlin/New York.
[2] KELNHOFER, F. (1996): Geographische und/oder Kartographische Informationssysteme. In: Kartographie im Umbruch - neue Herausforderungen, neue Technologien. Beiträge zum Kartographiekongress Interlaken 1996, 9-26.
Quelle und ausführliche Informationen: BOLLMANN ET.AL. (2002): Lexikon der Kartographie und Geomatik. - SPEKTRUM AKADEMISCHER VERLAG. ISBN: 382741136X