Kartenbestandteile
Kartenbestandteile, Kartenelemente, E component elements of a map,
auf dem Kartenblatt oder auf einer Bildschirmkarte angeordnete Zeichnung, Beschriftung und Text. Aus der Vielfalt existierender Karten, ihren unterschiedlichen Anwendungsbereichen sowie durch unterschiedliche Betrachtungsweisen ergibt sich eine große Zahl von Kartenbestandteilen und darauf bezogener, häufig synonymer Begriffe. Daher lässt sich nur bedingt ein allgemeingültiges Schema der Bestandteile einer Karte angeben (Abb.).
1. Unter dem Gesichtspunkt des Kartenlayouts werden als Grundbestandteile der Blattspiegel, der Kartenspiegel, (auch als Kartenfeld oder Kartenbild bezeichnet) und der Kartenrand (Blattrand) unterschieden. Weitere substanzielle, d. h. nur in Ausnahmefällen verzichtbare Teile einer Karte sind der Kartentitel, die Zeichenerklärung (auch Legende), die Angaben zum Maßstab sowie der Bearbeitungs- und Herausgabevermerk. Darüber hinaus können Karten ein Kartennetz, einen Kartenrahmen oder einen Fond, eine Blattbezeichnung (Nomenklatur) und eine mitunter sehr vielfältige Randausstattung (Randangaben) aufweisen.
Ihr Vorhandensein wird entscheidend vom Zweck und von der Herausgabeform der Karte bestimmt und hängt z. T. davon ab, ob eine Inselkarte oder eine Rahmenkarte vorliegt. Eigenständige Karten, die u. U. einer Publikation beiliegen, Kartenblätter eines Kartenwerks, Atlaskarten und Textkarten weisen jeweils typische Bestandteile auf. Gleiches gilt für topographische Karten einerseits und thematische Karten andererseits.
2. Kartenbestandteile im Sinne von Darstellungsschichten sind in thematischen Karten die Basiskarte und der thematische Inhalt, der sich weiter untergliedern lässt. Aus der Sicht der herkömmlichen Kartentechnik kann man die Bestandteile einer Karte nach den zur Herstellung verwendeten Folien, Filmen oder Druckvorlagen unterscheiden; in der digitalen Kartographie nach Ebenen (Layerkonzept) differenzieren.
3. In der topographischen Kartographie und in Bezug auf Basiskarten ist die Unterscheidung nach den topographischen Elementen gebräuchlich. Dies sind die geodätischen Grundlagen (Kartennetz, Kartenrahmen, Festpunkte), die Hydrographie oder Gewässer, das Relief (veraltet Terrain) und der Grundriss (Situation). Das Verkehrsnetz und die Siedlungsdarstellung (flächenhaft und/oder als Ortssignatur) werden entweder als Bestandteil der Situation oder als getrennte Elemente betrachtet. Weitere Elemente dieser Gliederung bilden die Bodenbedeckung (besonders die Waldflächen), die Verwaltungsgrenzen und Schutzgebiete (z. B. Naturschutzgebiete) sowie die Beschriftung (Kartennamen).
4. Bei Bildschirmkarten können die für die Nutzung erforderlichen Schalter und Menüs solcher Funktionen wie Zoomen und Scrollen, informationelle Randangaben, u. U. sogar Links den Kartenbestandteilen im weitesten Sinne zugerechnet werden.
KGR
Quelle und ausführliche Informationen: BOLLMANN ET.AL. (2002): Lexikon der Kartographie und Geomatik. - SPEKTRUM AKADEMISCHER VERLAG. ISBN: 382741136X
Quelle: ©Lexikon der Kartographie und Geomatik