Devastierung
Unter Devastierung wird im Allgemeinen die Zerstörung oder Verwüstung von Landschaften, Ortschaften oder einzelnen Bauwerken verstanden.
Derartige Zerstörungen wurden in der Vergangenheit vor allem durch Kriegshandlungen, Brände oder Seuchen hervorgerufen.
Mit dem Begriff werden aber ebenso Landschaftszerstörungen durch die Abholzung von Wäldern, die Ausweisung von Truppenübungsplätzen, die Anlage von Bergehalden im Bergbau bzw. Siedlungszerstörungen durch den Bau von Talsperren bezeichnet. Am häufigsten wird der Begriff Devastierung jedoch im Zusammenhang mit Ortsverlagerungen als Auswirkung des Braunkohlenbergbaus verwendet. Insbesondere die hohe Intensität der Großtagebauförderung macht in den Abbaugebieten oftmals die Verlegung und damit die Aufgabe von Siedlungen notwendig. In den deutschen Braunkohlerevieren fanden bislang folgende Siedlungsverlagerungen statt (Gesamtbilanz Stand 2001, nach BERKNER 2001):
- Lausitzer Revier: Devastierung von 135 Siedlungen, Umsiedlung von 27.500 EW, davon 103 Siedlungen und 22.200 EW in Brandenburg und 32 Siedlungen und 5.300 EW in Sachsen
- Mitteldeutsches Revier: Devastierung von 126 Siedlungen, Umsiedlung von 51.200 EW, davon 72 Siedlungen und 23.000 EW in Sachsen, 40 Siedlungen und 26.200 EW in Sachsen-Anhalt und 4 Siedlungen und 2.000 EW in Thüringen
- Rheinisches Revier: 47 Siedlungen und 28.400 EW
- Helmstedter Revier: 4 Siedlungen und 2.850 EW
Quelle: freie Enzyklopädie Wikipedia, siehe unten